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02.08.2010 - FrankenAktiv oder: Neikergn, auf geht´s

“Franken aktiv“: das war ein Wettkampf in acht einzelnen Disziplinen, die man für gewöhnlich so nicht jeden Tag absolviert.
Es sind beispielsweise nur wenige bekannt, die einen Biertisch zu etwas anderem benutzen, als Teller und Gläser draufzustellen und bestenfalls - zu vorgerückter Stunde - darauf zu tanzen. Bei „Franken aktiv“ freilich war der Biertisch dazu da, ihn innerhalb begrenzter Zeit ohne jeden Bodenkontakt möglichst oft zu umrunden.
Eine Torwand kennt jeder aus dem ZDF-Sportstudio: man schießt drei Bälle in ein unteres Loch und drei Bälle in das obere. Ganz anders bei „Franken aktiv“. Da hatte man einen Ball von Bodenhöhe aus in das obere Loch zu transportieren. Was für sich nicht so ganz schwer ist, wenn man dafür Hände und Arme einsetzen kann, sehr schwer aber, wenn man gerade das nicht darf. Bei „Franken aktiv“ durfte man natürlich nicht.
Oder: transportiert irgendeiner unserer normal veranlagten Mitbürger Wasser von Trog A zu Trog B, indem er Gummistiefel anzieht, die Beine mit den Stiefeln dran in Trog A taucht, den Bottich ohne jede Fremdhilfe verlässt, zu allem Überfluss noch auf ein Pedalo steigt, über eine Wippe zu Trog B rollert und dorthinein den Inhalt der Stiefel kippt, selbstverständlich ein weiteres Mal ohne Hilfe der Hände? Nie gemacht? Die „Franken aktiv“-Sportler haben das ohne viel Aufhebens und in Perfektion erledigt.
Es geht ja noch weiter: wenn ein/e Hausfrau/-mann den Frühjahrsputz angeht, macht sie/er das nur selten nach einer ausgefeilten Choreografie und in der Regel auch nicht im Smoking. Zu sehen war das alles aber bei den Putzteufeln, die unter „Franken aktiv“ ihren Schrubber in Gang gesetzt haben.

Gibt es wirklich jemanden, der im aussichtslosen Kampf gegen die Gebote der Schwerkraft weit mehr als zehn Bierkästen horizontal gegen eine Wand drückt? Nein - außer ….. Sie wissen schon.
Ein letztes Beispiel: die Frankensportler hatten ihren Bürgermeister nach Umrundung eines slalomschweren Parcours mit verbundenen Augen in kürzester Zeit zu finden; so etwas gelingt sonst nur ausgefuchsten Querulanten.
Diese und weitere verquere Aufgaben hat das Neunkirchner Team , bestehend aus fünf Damen und fünf Herren im Alter von (zusammen!) mindestens vierhundert Jahren, mit unendlicher Bravour erledigt. Hätte am 25. Juni jemand das Areal unserer Grundschule passiert, dann hätte er einer der begeisterten und begeisternden Zuschauer sein können, die den geradezu rauschhaften Siegeslauf der Neunkirchener Gruppe in diesem Vorrundenwettkampf begleitet haben. Mit 2042 Punkten haben sie recht locker die Führung unter den fünf konkurrierenden oberfränkischen Gemeinden übernommen
Es kommt noch viel besser. Wäre nämlich einer der Neunkirchner Einwohner seinem Team am 15. Juli zum Gelände des Bayerischen Rundfunks an der Wallensteinstaße in Nürnberg gefolgt, hätte er Augenzeuge des männermordenden Endkampfes der jeweiligen Sieger aus Unter-, Mittel- und Oberfranken werden können. Er hätte in wirklicher Tuchfühlung miterleben können, mit welch überlegener Leichtigkeit sich Neunkirchen von Anfang an und deutlich an die Spitze des Feldes gesetzt hat. So deutlich, dass die Fernsehleute der „Frankenschau“ sich genötigt sahen, kurzfristig eine Regeländerung zu Lasten unseres Teams zu verordnen: es hätte dem geneigten Zuschauer ja vielleicht langweilig werden können. Schließlich aber hätte ein Freund unserer Gruppe mit einiger Genugtuung erleben dürfen, wie die Gerechtigkeit sich im letzten aller Spiele doch noch Raum verschafft hat – fast eben wie im richtigen Leben. Endlich durfte der oberfränkische Sieger, Neunkirchen, als gesamtfränkischer Sieger gefeiert werden. Der Pokal war der unsere. Der Wahnsinn hatte den Namen Neunkirchen. Was Löw und Lahm nicht schafften, Nützel und Co. haben es wahr werden lassen. Sommertraum.
Der letzte Schlachtruf („Neikergn, auf geht´s“) war noch nicht recht verklungen, da hat der Mannschaftsführer der Neunkirchner seine ebenso persönliche wie schmerzliche Erfahrung aus der grandiosen Bierbankumrundung als das Gesamtrezept des Erfolges preisgegeben: „Es muss richtig weh tun, und alles muss wie in Trance ablaufen“.
Wenn Sie den Schlachtruf hören, die Mannschaft näher kennenlernen und ein wenig von der Trance erleben wollen, schauen Sie einfach im Internet unter „Franken aktiv“ nach. Sie werden es nie bereuen.

Text:
Meinhard Meinel TSV Neunkirchen

FrankenAktiv auf der Neunkirchner Homepage: FrankenAktiv und FrankenAktivFinale

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