Felix-Müller-Museum Liste Sonderausstellungen

SCHÜTZENSCHEIBEN von Felix Müller im Museum

 

Sonderausstellung vom 7. Oktober bis zum 25. November 2018

Plakat Sonderausstellung Schützenscheiben von Felix Müller​​​​​​

»Schützenscheiben in Gemäldesammlungen – ein absurder Gedanke, doch so abwegig nicht«, so beginnt in den Nordbayerischen Nachrichten vom 4./5. November 1972 ein Artikel über die Schützenscheiben von Felix Müller. Autor war Toni Völkel, damals Rezensent der Zeitung, kongenialer Interpret der Werke Felix Müllers und mit ihm befreundet. Weiter schreibt er: »Der lebensfrohe Mann [Felix Müller] ist überzeugt, daß man auch heute wieder einen Wettbewerb unter den Schützenvereinen aufleben lassen sollte, wie er in früheren Jahrhunderten – und die Schätze mancher Museen weisen es aus – an der Tagesordnung war. Ihre Scheiben, ihre Porträts, ihre Gruppenbilder wurden von Malern mit bestem Ruf gefertigt. Keine abgedroschenen Themen wurden verwendet, immer neue und treffliche Motive erfunden. Tragik manchmal, Humor oft wurden in barocken Erfindungen dargeboten. […] Erst in der Neuzeit ist das frühe Vorrecht, einen Einfall auch künstlerisch bedeutend auf die Scheibe zu malen, den Klecksern überlassen worden. So sind diese Scheiben auch öde Wiederholungen. […] Dagegen möchte Felix Müller mit seinen Scheiben wieder Inhalt und Ausdruck bieten«.

So verstand er seine Arbeit, so gestaltete er seine Scheiben, die er zahlreich in den Jahren 1958 bis 1992 für die Schützenfreunde Hubertus Neunkirchen und den Schützenverein Hubertus Großenbuch schuf. Es sind keine Schießscheiben, Zielscheiben, auf die man geschossen hat, sondern Ehren- und Königsscheiben, vom Stifter der Scheibe beim Künstler beauftragt.  Wie oben schon gesagt: Tragik manchmal, Humor oft, so hat Felix Müller die Themen seiner Scheiben erfunden. Oft vertreten sind auf ihnen die Schützen-Heiligen Hubertus und Eustachius, immer mit dem Bild eines weißen Hirschen, in dessen Geweih ein strahlenumwobenes Kruzifix. Auf einer dieser Scheiben (siehe Plakat zur Ausstellung) schreibt Felix Müller dazu den das Bild umlaufenden Text: »Ich war einst auf der Pirsch / da sah ich diesen Hirsch / ich drückt ihn an mein Herze / bewahrte ihn vorm Schmerze.« Auf der Rückseite eines Fotos dieser Scheibe sein Kommentar: »Der Hubertus umarmt den Hirsch« und der Zusatz: »nicht schiessen!« Das verbot sich dem Tierfreund Felix Müller.

Bereits 1997 wurde eine Auswahl der Scheiben in der Katharinenkapelle ausgestellt, wenige Monate vor Felix Müllers Tod. Er konnte die Ausstellung noch besuchen und schreibt an seinen Freund Karl Schwab: »Diese Ausstellung war wohl die Schönste in meinem Leben. Alles Tragische fehlt u so leuchten die Rundungen jede für sich. Es gibt schöne, sehr schöne u allerschönste. Wir sind vor der Eröffnung abgeholt worden, die haben das wunderschön gemacht, …«.

Das Museum zeigt vom 7. Oktober bis zum 25. November 2018 - ergänzend zu den ständig ausgestellten Werken – nach zwanzig Jahren erneut eine Auswahl der Scheiben, ausgeliehen von den beiden Schützenvereinen, dazu weitere Arbeiten zu diesem Thema - die frühesten sind 1938 datiert, mehrere sind in der Jahren der Gefangenschaft entstanden. Zur Ausstellungseröffnung am Kirchweihsonntag, dem 7. Oktober 2018 um 15:00 Uhr und zum Besuch der Ausstellung laden wir herzlich ein.

Nachstehend einige Bilder von der Ausstellungseröffnung:

Fotos: Ernst Wölfel

Weitere Bilder sehen Sie unter dem Menüpunkt »Schützenscheiben«.


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